In der Beispiel-Beratung ist die junge Mutter eines 4-jährigen Sohnes mit PWS und einer Tochter mit 11 Wochen zu hören.
Sie erzählt, wie ihr kleiner Frühaufsteher lautstark die Familie auf Trab hält und das Baby davon aufgeweckt wird. Rücksichtnahme ist noch schwierig, was also tun?
Frühes Aufstehen
Viele Kinder mit PWS stehen sehr früh auf. Das ist nicht nur anstrengend, wenn Vater oder Mutter dann auch aufstehen müssen. Es ist auch schlecht für die Schlafbilanz des Kindes. Vielleicht können Spiele und Beschäftigungsmaterialen das Kind noch etwas länger im Bett oder in seinem Zimmer halten. Wenn das Kind die Zahlen der Uhr lesen kann, können auch Verabredungen gemacht werden, wie z. B. „Bitte bleibe in deinem Bett und schaue dein Buch an, bis der Wecker auf 6 Uhr springt…“ Anschließend gibt es ein gemeinsames Frühstück oder Ähnliches…
Ständige Wiederholungen
Außerdem erzählt die Mutter von der typischen Herausforderung der zwanghaften Wiederholungen. Viele Eltern fragen sich, wie sie mit diesen ständigen Wiederholungen im Gespräch umgehen sollen. Wie kann man Sicherheit schaffen und gleichzeitig zu einem schnelleren Abschluss kommen? Sicherlich gibt es hier keine einfachen Lösungen. Doch im Gespräch können Ideen erzeugt werden, die in der einen oder anderen Familie zum Erfolg führen können.
- Sicherheit schaffen hat immer oberste Priorität
- Wirklich aufmerksam zuhören verkürzt die Gesprächszeit, denn das Kind nutzt die Eltern als „geduldiges Papier“ und merkt, wenn sie ungeduldig sind. Das führt zur Verunsicherung und zur Verlängerung des Prozesses. Nur durch das Wiederholen und „Niederschreiben im Geiste“ können Erfahrungen verarbeitet und ad acta gelegt werden. Wenn das erreicht wurde, hört das Kind von alleine auf.
- Wenn Kinder älter werden, können wir mit ihnen über die Wiederholungen sprechen und ihnen sagen, dass das manchmal anstrengend für uns ist. Wir können dann versuchen, Verabredungen zu machen, z. B. 10 Minuten intensives Gespräch (mit Wiederholungen) und dann 10 Minuten ausruhen (oder etwas anderes machen).
- Wirklich aufmerksames bzw. einfühlsames Zuhören kostet Kraft. Eltern sollten deshalb auch an ihre Selbstsorge denken! Nur wenn es ihnen gut geht, kann es ihren Kindern gut gehen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit beim Anhören dieser Beispiel-Beratung! Ich wünsche Ihnen gute Erkenntnisse!